Montag, 17. Juli 2017

9 Stunden

9 Stunden noch bis meine Eltern und mein Bruder mit dem Auto auf die Auffahrt fahren und an unserer Tür klingeln werden. 9 Stunden bis ich meine Familie endlich wieder in den Arm nehmen kann. 9 Stunden noch bis alles gut wird; bis die ganze Last der letzten Zeit von mir abfallen und ich nach vielen vielen Wochen mal wieder durchatmen kann. Ich finde einfach keine Worte, die das was gerade in mir vorgeht auch nur ansatzweise beschreiben können. Kein Ausdruck wird meinen Emotionen gerade gerecht. Ich fühle einfach viel zu viel auf einmal und so viele Gedanken rauschen mir durch den Kopf, die ich nicht alle ordnen kann..
Die letzten Wochen waren super stressig und ich hatte immer wieder sehr zu kämpfen. Hier ist das ein oder andere vorgefallen, über das ich nicht öffentlich reden mag, was mich aber unfassbar beschäftigt und mir viele Kräfte geraubt hat. Alles was mich in der Zeit zusammengehalten hat, war die Aussicht auf meine Familie und unseren gemeinsamen Urlaub.
Ich begreife noch nicht ganz, dass dieses Jahr bald ein Ende hat und ich in ein paar Wochen schon wieder Zuhause sein werde. Die 11 Monate haben so viel mit mir gemacht und mich vor unglaublich viele Herausgorderungen gestellt, dass ich mehr als stolz auf mich bin jetzt behaupten zu können, dass ich es geschafft habe! Ich habe alle Hürden genommen, bin gewachsen, stärker und vor allem erwachsener geworden.
Neben der ganzen Vorfreude schwingt aber auch ein bisschen Angst mit. Angst vor dem Abschied und Angst vor der Reaktion von George. Er wollte mich eben schon nicht gehen lassen und ich habe ihn kaum in die Schule bekommen. Wir beide haben einfach so viel durchgemacht und erlebt, ich war für 11 Monate seine Schwester, auf die er super stolz ist und jetzt gehe ich einfach so wieder. Ich werde ihn wirklich vermissen.. Egal wie sehr ich mich auf Zuhause freue, auf meine Familie und meine Freunde, dies war für so lange Zeit mein Leben und egal wie schwer es oft war und wie unwohl ich mich in diesem Haus auch gefühlt haben mag, das hier wird mich immer begleiten und ich werde es nicht vergessen!

Dienstag, 4. Juli 2017

Kurztrip Manchester



The Midland Hotel

Vor einer Woche habe ich meine Gastfamilie auf einen spontanen Kurztrip nach Manchester begleitet. Donnerstags hat Sarah das Hotel gebucht und am Sonntag ging es dann um 5pm mit dem Auto los. Reine Fahrzeit sind laut Google Maps circa 4 Stunden und der Plan war, dass George dann auf der Fahrt schläft. Das hat anfangs auch echt gut geklappt! Nach einer knappen Stunde sind wir allerdings in Stau geraten und haben viel Zeit verloren, sodass wir dann schon relativ früh gehalten und gegessen haben. Danach bin ich für knapp 2 Stunden weiter gefahren und George ist nicht mehr eingeschlafen. Um halb zwölf nachts sind wir dann auch endlich mal in Manchester, nach gut 6 Stunden Fahrt... Das Hotel hat einfach all meine Erwartungen und Vorstellungen völlig übertroffen. Wir waren einfach in dem besten Hotel Manchesters, und ich hatte ein riesen Zimmer für mich alleine. Ich konnte mein Glück nicht fassen und habe echt einige Zeit gebraucht, das ganze zu verarbeiten. Es war für mich nicht das erste Mal in so einem Hotel, aber es ist eben auch nicht Standard für mich und es passt so gar nicht zu meiner Gastmum und den Verhältnissen, die ich von hier kenne. Ich habe meine Privatsphäre sehr genossen. Nach gut 10 Monaten hatte ich zum ersten Mal meine Ruhe, mein eigenes Bad und ein sauberes Zimmer. Das war so unglaublich toll. Einfach ein unbeschreibliches Gefühl.












Der nächste Tag begann damit, dass die anderen beiden nicht rechtzeitig fertig waren, weil der Weckdienst eine halbe Stunde zu spät kam. So hat sich dann der ganze Zeitplan nach hinten verschoben und wir mussten uns beim Frühstück sehr beeilen. Dadurch konnte ich das leider nicht richtig genießen..
Grund für die spontane Reise nach Manchester war übrigens ein Treffen mit seinem Vater, der zu der Zeit in England gewesen ist. Ich bin mitgekommen, weil Sarah mich morgens brauchte und ich auch eigentlich mit dem Vater und George den Tag verbringen sollte, weil sie arbeiten musste. Der Tag lief allerdings ganz und gar nicht nach Plan. Nachdem sich morgens schon alles verschoben hatte und wir sowieso schon im Zeitstress waren kam noch dazu, dass George und ich nicht in dem Pool schwimmen gehen durften. Das war ein ewiges Hin und Her, meine Gastmum hat mit unzähligen Managern gesprochen und letztendlich ist ihr wichtiges Meeting dann auch ins Wasser gefallen, somit konnte sie dann den Tag mit uns verbringen, was meine Anwesenheit allerdings völlig überflüssig machte. Ich bin einfach mitgeschlürt, Graham hatte seine Partnerin auch noch mit, Interresse an mir hat aber leider keiner gezeigt. Kathy hat kurz mit mir geredet und mit Graham habe ich kein einizges Gespräch geführt. Natürlich ist mir bewusst gewesen, dass es um den Jungen geht aber auch mit dem hat er leider kaum geredet... Alles in allem war das ganze wirklich really akward! Gegen 16 Uhr waren wir wieder am Hotel und meine Gastmum hat mir erlaubt noch ein bisschen Zeit für mich alleine in der Stadt zu haben. Ich war so dankbar und habe mich also auf Erkundungstour gemacht...




Geendet hat der Tag dann doch noch mit einer Runde schwimmen im luxuriösen Spa-Bereich und einem exklusiven Essen in dem hochrenommierten Restaurant. Ich bin  wirklich sehr dankbar für das Erlebnis, obwohl ich im Endeffekt wirklich nur eine unnötige Kostenbelastung gewesen bin. Völlig erschöpft kamen wir dann am Dienstag morgen um halb eins wieder im StinkiStanki an..

Dienstag, 20. Juni 2017

1 0 M O N A T E

Einige Monate sind vergangen seit meinem letzten Monatsupdate und das ein oder andere hat sich getan oder eben auch nicht. Ich bin jetzt schon seit 10 Monaten hier und kann es eigentlich noch immer nicht so richtig fassen. Gut 43 Wochen, in denen so viel passiert ist, in denen ich so viel erlebt und durchgestanden habe. Das sind 303 Tage, in denen ich jede erdenkliche Gefühlslage erlebt und durchgestanden habe. Ich habe geweint, geschrien und gelacht. Jetzt kann ich sagen, diese 10 Monate waren die intensivsten und herausfordernsten in meinem Leben.

Meine Beziehung zu George:
Mit George habe ich auch schon ganz viel durchgemacht. Zur Zeit ist unsere Beziehung glücklicherweise aber sehr gut. Ich habe auch gelernt, mich mehr auf ihn einzulassen und nicht immer alles so negativ zu sehen. Ich liebe es, wenn er mir etwas erzählt, ich ihm was vorlese oder er zum "kuscheln" kommt und um mir Gute Nacht zu sagen. Er weiß auch ganz genau wie ich ticke und was ich ihm erlaube und nicht. Ich habe es außerdem mittlerweile auch geschafft, ihn mehr zum draußen spielen zu motivieren. War es anfangs noch so, dass er jeden Tag nach der Schule vor der Fernseher wollte, so geht er jetzt meistens direkt in den Garten und wir spielen Fußball, springen auf dem Trampolin oder oder oder.

Haus&Tiere:
Das ist dann allerdings schon wieder ein ganz anderes Thema.. In Bezug auf die Haus-& Tiersituation hier hat sich leider leider nichts getan und es ist immernoch total schwierig für mich. Ich sehe zwar die Dinge etwas anders und kann das besser ignorieren als am Anfang, widerlich und absolut unzumutbar ist es jedoch trotzdem. Der Hund wird wohl nie stubenrein und hier wird auch kein Wunder mehr geschehen und das Haus ist plötzlich sauber und ordentlich. Ich bin ehrlich gesagt super froh, dass ich das in 4 Wochen endlich hinter mir lassen kann. Dann muss ich mich nie wieder mit einem vollgepissten und vollgekackten Haus auseinandersetzen.

Ansonsten halte ich mich ganz gut über Wasser und ziehe die letzten 4 Wochen hier auch noch durch. Das Ende ist tatsächlich endlich endlich in Sicht und die letzten Wochenenden sind mehr oder weniger verplant. Ich habe nicht einmal mehr 20 Arbeitstage vor mir und kann das noch gar nicht fassen. Ich habe es wirklich fast geschafft! Ich denke ich und wir alle hier können so unglaublich stolz auf uns sein! Wir leisten hier so viel und haben so oft hart zu kämpfen, aber wir sind immer wieder aufgestanden und haben nie aufgegeben! Das soll uns erstmal jemand nachmachen!!

Montag, 19. Juni 2017

Die letzten Ferien

Vom 29.05. bis zum 02.06. war hier wieder Half-Term, was für mich wie immer ganztags arbeiten bedeutet. Ich hatte George am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag und konnte ihn am Freitag und Montag zu Wendy und Julian geben. Normalerweise sind die Ferien ja immer anstrengend und nervenaufreibend für mich, was aber meistens daran liegt, dass meine Gastmum zuhause ist und mich in meiner Arbeit sehr einschränkt. Glücklicherweise musste sie in der Woche am Dienstag und Donnerstag nach London und ich hatte hier meine Ruhe. Jackpot!!
An dem Dienstag haben wir uns mit Luisa und ihren Boys beim Dino Golf in Tonbridge getroffen. Die Jungs haben selbst gespielt und Luisa und ich haben ein Team gebildet. Das hat super viel Spaß gemacht und auch die Kinder scheinen es sehr genossen zu haben. Wir hatten zwar einiges zu tun, die Bagage zusammenzuhalten und Luisa hat das ein oder andere Mal Bälle aus dem Wasser fischen müssen aber im Großen und Ganzen ist das super verlaufen und die Zeit verging wie im Flug. Danach hatten wir noch Zeit und sind dann spontan ins Softplay gefahren. Glücklicherweise verstehen sich die Jungs super und haben klasse miteinander gespielt. Zum Schluss haben wir Großen es uns aber nicht nehmen lassen, die Kleinen zu jagen und auch selbst mal die Rutschen auszuprobieren. Das sah vielleicht lustig aus, hat aber Kindheitserinerrungen geweckt - Herrlich!
Der Mittwoch verlief dann leider ganz und gar nicht reibungslos... Da Sarah zuhause war, wollte George nirgends hin, meine Gastmum hat aber voll den Druck gemacht, dass wir doch bitte was unternehmen sollten. Also war ich ein bisschen in der Zwickmühle, habe George nach dem Lunch aber ins Auto gepackt und bin zu dem riesen Spielplatz in die Stadt gefahren. Er hatte aber tatsächlich überhaupt keine Lust und ich hatte Probleme, ihn zu irgendwas zu motivieren.. Letztendlich haben wir es aber 2Stunden geschafft da zu bleiben und ich war so froh, als ich Feierabend hatte.
Am nächsten Tag lief dann alles wieder super. Meine Gastmum war weg, es war ein super schöner Tag und wir haben die ganze Zeit im Garten verbracht. Solche Momente bringen mich und George einfach viel besser zusammen und es läuft perfekt, wenn ich alleine mit ihm bin. Dann habe ich die Zügel in der Hand und er muss sich voll und ganz auf mich konzentrieren und kann eben nicht ständig hoch zu Mama rennen.
Jetzt bin ich super erleichtert, dass ich die Ferien ein für alle mal geschafft habe und nur noch ganz normale Arbeitstage vor mir habe!

Sommer mit Freunden in England

Ende Mai kam Nadine aus Deutschland zu mir zu Besuch. Am Donnerstag ging es abends ganz spät fast komplett blind (Regen und Dunkelheit vertragen sich nicht) nach Stansted und danach völlig geschafft ins Bett. Den Freitag habe ich ihr in meiner Pause Tonbridge und Tunbridge Wells gezeigt und nach Feierabend sind wir ins Kino gefahren. Mit George und Nadine hat das ganz gut geklappt, sodass ich dann zwischendurch auch mal meine Ruhe hatte.. :)
Samstag haben wir uns mit Janine in London getroffen und sind ein bisschen über den Borough Market und durch die Straßen geschlendert. Beim Leicester Square und Covent Garden sind eigentlich immer Straßenkünstler, die ich mir gerne angucke und wo auch wir dann halten mussten;). Mich faszinieren die einfach immer und ich liebe es denen zuzuschauen.
Sonntags gehe ich eigentlich immer in die Kirche und konnte das Nadine dann auch mal zeigen, da das doch nochmal was ganz anderes ist, als die Gottesdienste, die sie aus Deutschland kennt. Da das Wetter an dem Wochenende super schön war, hatten wir uns zuhause schon Proviant geschmiert, damit wir nach dem Service direkt weiter an die Küste fahren konnte. Mit dem Zug kommt man von Tobridge aus super easy nach Hastings, ein echt süßer Ort unten an der Küste. Dort haben wir am Strand gepicknickt und einfach mal abgeschaltet. Es ist fanszinierend, wie viel entspannter und glücklicher ich einfach am Wasser bin.

An ihrem letzten Tag hier bei mir sind wir mit Nathalie zum Dunorlan Park nach Tunbridge Wells gefahren, um dort auf dem See Treetboot zu fahren. Nadine hat das tatsächlich noch nie zuvor gemacht, also musste ich das natürlich ändern!;) Hat aber Spaß gemacht.


Am Dienstag morgen ging es dann in aller früh wieder zum Flughafen und die Zeit mit Nadine war leider auch schon wieder vorbei...
Es war super schön, dass du da warst! Bis bald in Deutschland:)

Mittwoch, 14. Juni 2017

Quality time

Alles beginnt mit der Nacht am Flughafen..

Es ist 21Uhr, der Zug fährt los und ich bewege mich ins Abenteuer, auf dem Weg nach Hause. Erster Stopp: London Bridge. Weiter geht es mit der Tube zur Liverpool Street und von da zum, fürs erste letzten Stopp: Stansted Airport. Nach zwei Stunden bin ich dann völlig erschöpft und müde angekommen; hatte allerdings noch neun Stunden totzuschlagen. In meinem Kopf bin ich schon Tage zuvor, genau diese Stunden durchgegangen. Ich habe richtig Respekt vor der kommenden Zeit. Der Flughafen ist zwar nicht riesig, aber ich bin ganz auf mich alleine gestellt und fühle mich super unwohl. Mein Plan, mir einen Platz zum Schlafen auf den Bänken zu suchen geht dann auch noch zu allem Überfluss nicht auf. Es ist so voll, dass die Leute schon teilweise auf dem Boden liegen und an einen Platz auf einer gemütlichen Bank ist bei bestem Willen nicht zu denken. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als mich auch auf den Boden zu legen. Nun will ich mich aber auch noch direkt in den Hauptgang legen und finde aber glücklicherweise die Nische beim Notausgang. Meine Winterjacke als Unterlage und minimalem Schutz vor dem harten, kalten Boden ausgebreitet, kauere ich mich also an die Wand. Mir kommen die Tränen. Die Aussicht, die komplette Nacht so erbärmlich zu verbringen, verdrängen meine komplette Vorfreude auf Zuhause. Plötzlich tauchen ein Junge und ein Mädchen in meinem Alter auf und breiten ihre Sachen gegenüber von mir aus. Ich höre, dass sie deutsch reden und spreche sie an. Es stellt sich heraus, dass die beiden mit mir gemeinsam morgens nach Bremen fliegen. Auf einmal fällt ein Großteil meiner Anspannung von mir ab und ich fühle mich schon etwas sicherer. Sicher genug auf jeden Fall, um die Augen zu schließen, denn ich werde zumindest ein bisschen Schlaf brauchen.. Lange hält das allerdings nicht - war wohl keine gute Idee, sich direkt beim Notausgang niederzulassen - wir werden alle verscheucht und unsere Wege trennen sich.. Schlussendlich bleibt mir nichts anderes übrig, als mich doch in den Hauptgang zu legen. Ich fühle mich wie im Zoo, jeder guckt dich an und Ruhe hat man nicht.
An vernünftigen Schlaf traue ich mich nicht mehr zu denken. Um zwei Uhr morgens fängt jemand an zu bohren und neben mir hat der Typ keine Kopfhörer. Um vier Uhr morgens dann muss ich den Platz räumen und die "Nacht" hat ein Ende. Ich geister ein bisschen rum, versuche mir die Beine zu vertreten und mich abzulenken, bis ich mich schließlich wieder an eine Wand kauere. Ich fühle mich grauenhaft und will, dass die Qual endlich ein Ende hat.
Erleichterung. Um fünf Uhr morgens ist mir dann auch mal ein Platz auf einer "Bank" gegönnt. Allerdings wird die auch schnell unbequem und nach einem Kontrollanruf von Mama begebe ich mich zur Sicherheitskontrolle. In der Duty free Zone kaufe ich mir ein "Frühstück" und treffe auf die beiden Deutschen, mit denen ich die restliche Zeit verbringe.

Ich sitze endlich im Flugzeug. Zum ersten Mal kann ich mich richtig freuen. Die Vorfreude wächst. Bald werde ich meine Eltern in die Arme schließen können und alles wird gut werden. Ich habe die Nacht tatsächlich überstanden!!! 

Das Wiedersehen

Halb elf morgens, deutsche Zeit. Ich bin in Deutschland. Ich bin tatsächlich wieder zurück. Jetzt heißt es schnell durch die Kontrollen und Mama in die Arme fallen. Klingt im Kopf super, war in der Umsetzung allerdings unmöglich, denn Mama war nicht da. Panik und Enttäuschung steigen in mir auf. Wo ist Mama? Wollte sie mich nicht holen? Ich gehe nach draußen und schaue, ob ich sie irgendwo sehe, aber sie war nirgends aufzufinden. Plötzlich sehe ich sie kommen. Ich bin überglücklich. Sie ist da und wir fallen uns in die Arme. Auf einmal taucht auch Papa auf, mit dem ich nicht mehr gerechnet habe, da er eigentlich einen Termin gehabt hätte. So habe ich beide gleichzeitig wieder. Der ganze Stress und der fehlende Schlaf sind schnell vergessen - ich bin einfach nur glücklich. Mama hat mir Essen mitgebracht. Deutsches Brot. Himmlisch! Ich genieße jeden Bissen und jede Sekunde der Fahrt. Ziel ist erstmal nicht Zuhause, sondern Papas Arbeit. Dort begrüßen mich auch seine Kollegen ganz liebevoll und ich merke, dass ich wieder da bin, wo ich hingehöre. Das spüre ich auch daheim. Fynn stürmt auf mich zu und freut sich sichtlich mich wiederzuhaben. Ganz viel Liebe an dich, Kleiner! Und auch Oma und Opa finden es toll, dass ich gekommen bin. Es tut einfach so so gut im gewohnten Umfeld zu sein, durchs Haus zu laufen, bei Oma und Opa nebenan zu sein und vor allem mein Zimmer und mein Bad wiederzuhaben!! Ich könnte nicht besser gelaunt sein.

Die Konfirmation

Der Hauptgrund warum ich genau an dem Wochenende oder überhaupt nach Hause gekommen bin ist die Konfi von Timm gewesen. Ich kontne nicht zulassen, dass ich an dem Tag fehle und das ohne mich gefeiert wird, wäre übrigens auch halb so schön geworden ohne mich;)..
Jann und Timm wissen nicht, dass ich wieder in Deutschland bin und so habe ich die Freude, die beiden noch ein letztes Mal zu überraschen. Ich fahre an dem Sonntag also auf den Hof und parke direkt vorm Eingang. Timm muss mich direkt gesehen haben, denn er läuft mir schon entgegen, sichtlich erfreut. Überraschung geglückt und Mission accomplished:)! Jann sieht mich nicht, kommt aber um Fynn zu begrüßen und guckt auf einmal ganz erstaunt. Tja, damit hat er wohl nicht gerechnet. Nun war die Pappfigur, die die beiden mir zuliebe für die Fotos später gebaut hatten doch umsonst. Macht nichts, in live ist eh besser... Trotzdem nochmal Danke, Jungs!

 Ich hatte einen fantastischen Tag mit meiner Familie und war so froh, für diesen besonderen Tag gekommen zu sein. Endlich war ich wieder da, wo ich hingehören - Zuhause mit meinen Liebsten. Ich hätte glücklicher ehrlich nicht sein können.
 


Tanz in den Mai, Schneiderabend und eine angenehme Überraschung


Neben Zeit mit der Familie zu verbringen tut es auch immer gut, meine Freunde zu sehen! Mit Lea treffe ich mich Ende der Woche zum Essen und Cocktails trinken im Schneider´s. Die Kleine ist auch endlich groß geworden und darf alleine Auto fahren. Ich genieße die Zeit mit ihr sehr und es tut gut, sie wiederzuhaben! Danke nochmal für den Abend, Liebes.
Auch Tanz in den Mai durfte nicht fehlen. Mit Nadine und Jessi fahre ich abends nach der Konfi noch los. Überraschend treffe ich auf Raphi und Maren. Ach, wie ich solche Überraschungen liebe. Ich hatte einen super Abend, der mich ein bisschen in die Schulzeit zurück versetzt hat. Ich kann den Kopf frei machen und endlich mal so ganz loslassen. Wie sehr ich das vermisst habe. Ganz viel tanzen und mitgrölen und Spaß haben. Es fühlt sich an, als würde die Welt für ein paar Stunden stehen bleiben. Unbezahlbar!
Kurz bevor es für mich wieder zurück nach England geht, schaffe ich es auch noch Nele zu treffen. Mit ihr und Nadine fahre ich nach Rahden zum Essen. Nele, ich liebe deinen kleinen Beatle und Roadtrips damit! Danke für die vielen Lacher und die tollen Stunden. Kann es kaum erwarten, euch alle im Sommer wiederzuhaben.. Vermisse euch!








Kurzurlaub im Kurzurlaub




Nach dem Feiern geht es für mich quasi direkt weiter an die See. Völlig übermüdet (2 Stunden Schlaf zählen nicht) und leicht verkatert sitze ich morgens um halb acht mit meiner Familie im Auto. Aus dem Plan, dass ich fahre wird leider nichts. Hat sich wohl jemand am Abend zuvor etwas sehr gehen lassen.. Ups :D
Egal, wir fahren trotzdem: Wir sechs - Oma und Opa dürfen natürlich nicht fehlen! Und wenn Oma und Opa mitkommen, dann gehört auch der obligatorische Stopp beim Bäcker dazu. Danach geht es auf die Autobahn, Gas und zack - wir sind ZUHAUSE! Glücksgefühle überschwemmen mich. Ich atme tatsächlich Cuxhavener Luft. Es hat sich nicht viel verändert. Wir gehen die übliche Tour: Fußgängerzone, Hafen, Alte Liebe und zurück. Wie schön es doch ist, wieder daheim zu sein. Und dann noch mit der ganzen Familie, ich kann mein Glück einfach nicht fassen. Nach dem Spaziergang geht es zum Wohnwagen, unser eigentliches Zuhause. Auf dem Campingplatz ist sogar ein bisschen was los. Fynn hat sich ausdrücklich gewünscht, bei dem Griechen am Strand zu essen, also gibt es Mittags griechisch, inklusive fantastischem Blick aufs Watt. Ach, ich liebe es wie unbeschwert und zufrieden mich das macht. Voll gefressen geht es zurück zum Platz und ich muss erstmal ein Nickerchen machen. Aber wir wären nicht die Bartels wenn es danach nicht weitergehen würde im Programm. Der nächste Marsch steht an - am Strand entlang zur Kugelbake. Herrlich! So geht ein perfekter Tag zuende und ich fahre sogar den ganzen Weg zurück. Ich kann nicht glücklicher und zufriedener ins Bett fallen!




Ein letztes Goodbye

Am Mittwoch geht es für mich wieder ganz früh los zum Flughafen und es heißt ein letztes Mal Abschied nehmen, für 2,5 Monate. Es fällt mir nicht leicht, aber ich weiß, dass ich das meiste geschafft habe und jetzt erstmal noch kleine und gute Etappen kommen. Zähne zusammenbeißen und durch! Ich hatte eine wirklich sehr sehr schöne Zeit und bin überglücklich da gewesen zu sein.
Ich liebe euch alle sehr und kann es nicht erwarten, euch endlich alle wieder in die Arme zu nehmen!

Sarah



Donnerstag, 8. Juni 2017

Unterwegs mit den Kopis vom Land // Ostern in England

Am Samstag, den 08.04., ging es für mich wieder Richtung London, zur Abwechslung allerdings mal alleine, denn meine Tante ist mit meinen beiden Cousins und ihrer Schwägerin hier in England angekommen und ich wollte mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen, einen Teil meiner Familie endlich in den Arm zu nehmen. Es war ein wunderschöner Tag, mit, für britische Verhältnisse, klasse Wetter und ganz viel Sightseeing. Mittlerweile bin ich eine prima Stadtführerin, so oft wie ich das jetzt schon gemacht habe;).. Westminster Abbey, Big Ben, London Eye, Trafalgar Square und Oxford Street wurden abgehakt und bestaunt, als ein guter Tag sich mehr und mehr dem Ende neigte und ich schließlich die Heimreise antrat.
Am Sonntag war das  Wetter sogar noch schöner und ich traf mich Mittags nach der Kirche mit Kopis am Trafalgar Square, um mit ihnen Richtung "Old Spitalfields Market" zu fahren. Ein super Markt, auf dem selbst ich zuvor noch nicht gewesen war und der eine klasse Alternative zum "Camden Market" bietet, da er nicht ganz so überfüllt ist. Die Zeit mit meiner Familie habe ich dabei wirklich sehr genossen. Es macht einfach einen deutlichen Unterschied. Das ist unbeschreiblich angenehm, Menschen um sich zu haben, die man kennt und alles fühlt sich direkt so viel gewohnter und familiärer an. Nach dem Wochenende konnte ich dann auf jeden Fall gestärkt in die 2. Ferienwoche starten und mich auf das folgende (Oster-)Wochenende freuen, welches Kopis bei mir in Tonbridge verbringen würden. Donnerstag und Freitag hatte ich dann frei und konnte die vier somit am Donnerstag Mittag vom Bahnhof bei mir Zuhause abholen. Nach etwas Zeit im Hotel haben sie sich dann in die Höhle des Löwen gewagt und es sogar überlebt!! Danach ging es auf Besichtigungsreise meines Wohnortes und Tunbridge Wells, gegessen wurde in dem von mir sehr geschätzten Opernhaus, was ich tatsächlich jedem hier zeige.. Ja, ich liebe es wirklich sehr!
Nach einer angenehmen Nacht ging es am Freitag nach Canterbury, eine süße Stadt mit wunderschöner Kathedrale. Und ein Besuch an der Küste durfte am Samstag natürlich auch nicht fehlen! So ging es mit dem Doppeldeckerbus nach Brighton, dieses Mal mit Nathalie im Schlepptau:). So gingen zwei weitere schöne Tage dahin, die ich so gut ich konnte genossen habe. Am Ostersonntag wurde es für die vier dann Zeit meine Gastfamilie kennenzulernen, denn Wendy hatte uns alle zum "Roast Dinner" (eine der wenigen britischen Speisen, die ich tatsächlich mag) eingeladen.
Wie in Deutschland werden auch hier erstmal im Garten die Ostereier gesucht und eingesammelt. Das hat mich sehr an meine Kindheit erinnert und ich war sehr froh diesen besonderen Moment mit meinen Cousins und George teilen zu dürfen. Die Stimmung war super und alle haben sich gut verstanden, was mich sehr erleichtert hat..
Nach dem Essen hieß es dann für mich meinen Besuch zum Bahnhpf zu bringen und Abschied zu nehmen.. Das Ende einer schönen Zeit war gekommen. Eine Zeit, in der ich viel Kraft tanken konnte!

Liebe Kopis, auch wenn das jetzt alles sehr verspätet kommt, es war wunderbar, euch bei mir zu haben und die Zeit mit euch zu verbringen. Euch meine englische Heimat zu zeigen und in einem gewohnten Umfeld zu sein. Vielen lieben Dank dafür! Ihr habt mir echt gut getan und ich vermisse euch!

Eure Sarah!
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Montag, 15. Mai 2017

Die Macht der Tiefs

Heimweh. Einsamkeit. Motivationslosigkeit. Müdigkeit. Erschöpfung: Die Spirale des Tiefs.
Ich fühle mich als würde ich an den Dingen ersticken, sie schnüren mich zu. Das Leben hier ist hart und immer wieder gibt es Rückschläge. Immer wieder fällt man in dieses Loch und der ewige Kampf daraus beginnt wieder. Ich fange an, alles zu hinterfragen. Warum mache ich das hier eigentlich alles? Wieso habe ich mich dazu entschieden durchzuziehen? Wie konnte ich mir selbst das antun? Ich will einfach nur nach Hause. Alles ist ermüdend hier. Jeder Tag ist ein Kampf. Mir fehlt hier so viel. Meine Mama, die mich in den Arm nimmt, mein Bruder, der mich aufzieht und mit dem ich über alles reden kann und mein Papa, der mich immer wieder ermutigt, nicht aufzugeben und der mir immer ein Vorbild sein wird. Meine Oma und Opa, mit denen ich so gerne Zeit verbringe und Schlaufuchs oder Sudoku mache. Meine Cousins, die sich über mich beömmeln. Meine Tante, für die ich immernoch ihre kleine "Muckelmaus" bin. Meine Freunde, mit denen ich schon so viel erlebt habe. Auf einmal ist das Verlangen nach Zuhause zu groß und das Leben hier lastet so schwer auf meiner Schulter. Es droht, mich runterzuziehen und ich will einfach nur aufgeben. Dem Ganzen hier ein Ende setzten und dem Leid ein Ende bereiten. Aber dann erinner ich mich dran, wie weit ich schon gekommen bin und was ich hier schon alles gemeistert habe. Ich denke an die Momente, in denen ich glücklich war und unbeschwert. Ich freue mich auf schöne Dinge und versuche die letzten Körner Kraft zu finden, um mich aus diesem Loch herauszuholen.
Ich habe glücklicherweise eine wunderbare Familie und tolle Freunden, die mir beistehen und mich unterstützen. Trotzdem macht es das die Phasen nicht einfacher. Gestern war der Geburtstag von meinem Bruder und obwohl ich abgelenkt war und eigentlich einen schönen Tag hatte, hat es sich falsch angefühlt, hier zu sein. Innen drin wusste ich, dass mein Platz eigentlich Zuhause ist und ich viel lieber bei meiner Familie gewesen wäre. Aber sind es nicht letztendlich doch eher diese Momente, an denen wir wachsen? Macht uns das nicht viel mehr aus als die Glücksmomente? Natürlich sind die leichter und angenehmer, aber es kann nunmal nicht immer alles schön und gut sein. Wir müssen alle durch die schlimmen Phasen. Wichtig ist doch, dass wir irgendwann wieder aufstehen und weitermachen! Das habe ich neun Monate lang geschafft, dann packe ich die letzten zwei Monate auch noch!

Dienstag, 28. März 2017

Als pures Glück und tiefe Unsicherheit sich trafen



Freude, Glück, Leichtigkeit, Unsicherheit, Angst, Verzweiflung, das sind Gefühle, die hier sehr eng aneinander liegen und sich ständig abwechseln, manchmal sogar mehrmals am Tag.
Aus meinem letzten Update ging hervor, dass ich kraftlos bin. Ich brauchte eine Pause und zwar dringend. Glücklicherweise hatte ich Anfang des Jahres bereits meine Zugtickets gebucht. So ging es für mich am Donnerstag, den 09.03 für 5 Tage nach Huthwaite, Nottinghamshire zu Gisela und Andy.
Diese Zugtickets waren quasi mein Ticket in die "Freiheit".
Die Zugfahrt war lang, aber ich habe es geschafft. Das Wetter war wunderschön und um 3pm war ich dann endlich angekommen. Nach ca. 2 1/2 Jahren war ich endlich mal wieder bei den Beightons zu Besuch. Ich wurde wie immer mit offenen Armen empfangen und aufgenommen. Ich fühle mich dort einfach jedes Mal von Anfang an wohl, geliebt und akzeptiert.
Ich habe Gisela beim Brot backen und essen machen geholfen und mich lange nicht mehr so nützlich gefühlt. Ich hatte so viel Spaß wie viel zu lange nicht mehr. Mit Joshua habe ich dann auch ein bisschen xBox gespielt, ein Rennspiel. Wer mich kennt, weiß wie schlecht ich in sowas bin, aber Joshua war nett und hat mich gewinnen lassen. Er hatte trotzdem köstlich über mich amüsiert und ich musste über mich selber lachen. So ungeschickt kann wirklich nur ich sein, aber so hatten wir alle unsere Freude und ich konnte alle Sorgen vergessen. Als ich da mit ihm auf dem Sofa saß gab es nur noch mich, den Controller und das Spiel. Und meinen Willen und meine Bemühungen nicht wie ein völliger Trottel dazustehen, leider vergebens;) aber was solls :D!
Die Beightons lieben Gesellschaftsspiele über alles, eines der Dinge, die ich dort so sehr liebe. Statt sich abends gemeinsam vor den Fernseher zu setzen sitzt man zusammen am Tisch und spielt Spiele. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sich das für mich angefühlt hat. Auch das gemeinsame Essen am Tisch. An einem echten Tisch mit Stühlen und ohne TV. Ich hätte weinen können vor Freude. Jahrelang war das für mich selbstverständlich, seit mittlerweile sieben Monaten schon bloß leider zu einer Seltenheit geworden, dass ich nicht mehr wusste, wie wertvoll so etwas ist.
Das Interesse an meinem Leben als Au-Pair hier in England war natürlich groß und ich hatte eine Menge Fragen zu beantworten, aber es hat sich gut angefühlt.
So wurde mir dann nach dem Essen "Dog Royale" beigebracht, ein wirklich klasse Spiel, bei dem man in 2er-Teams spielt und man sehr viel denken und taktieren muss.
Am Freitag waren alle außer Haus und ich somit alleine. Andy hatte mir am Abend zuvor noch die Alarmanlange erklärt und mir morgens einen Zettel mit meinem persönlichen Code hingelegt. Mittags war ich dann bereit und wollte das Haus verlassen. Er meinte noch zu mir, dass bisher jeder mit der Anlange klargekommen sei und ich mir eigentlich keine Sorgen machen müsste. Naja, ich habe es natürlich etwas falsch gemacht und sie hat einfach nicht aufgehört zu piepen. Nach einigen Anläufen konnte ich sie aber glücklicherweise wieder ausstellen. Die ganze Aufgregung hatte allerdings zur Folge, dass ich mich erst einmal nicht mehr traute das Haus zu verlassen, ich konnte aber auch nicht den ganzen Tag dort verbringen, also startete ich einen letzten Versuch und siehe da - Es funktionierte plötzlich! Also bin ich dann mit dem Bus in die nächst größere Stadt gefahren und habe dort ein wenig geshoppt.
Am Samstag waren wir dann wieder alle zusammen und sind Nachmittags mit Andys Vater Anton zu einem etwas entfernter gelegenen "Berg" naja eher ein Hügel gefahren und waren entlang den Edges wandern. Ich habe mich selten so befreit und glücklich hier gefühlt. Diese Stunden waren einfach pure Entspannung und Genuss, die ich tatsächlich auch echt dringend gebraucht habe...
Am Sonntag ging es morgens und abends einmal in die Kirche und zum Lunch war Anton wieder da, sowie der Onkel und die Tante von Andy, die ich bis dahin auch noch nicht kannte. Wir waren also eine große Runde und es war total entspannt und schön. Joshua hatte nachmittags dann entschieden, dass ich "gut" genug bin und mit den "richtigen" Spielen anzufangen und so kämpfte ich dann plötzlich als Luke Skywalker gegen irgendwelche Baddies;)..
Montag habe ich Gisela dann für ein paar Stunden in ihrem Allotment untersützt und fleißig ihre Hecke von Unmengen an Efeu befreit. Das war zwar anstrengend, aber hat super viel Spaß gemacht und wir haben die Zeit genutzt, um ganz viel über alles mögliche zu reden. Und als wäre das noch nicht genug körperliche Anstrengung gewesen habe ich die Männer dann am Abend noch zum Badminton Training begleitet, wie Anton am Wochenende bereits beschlossen hatte. Ich war ein bisschen nervös, weil wer mich kennt weiß, dass ich eine absolute Null darin bin. Aber ich wäre keine Bartel, wenn ich mich nicht vernünftig anstrengen würde, denn schließlich ist mein Opa ein erfahrener und guter Spieler. Und zu meiner großen Überraschung war ich tatsächlich nicht schlecht. Wir wurden auch gut durchgemischt, sodass ich hauptsächlich mit und gegen fremde Leute gespielt habe. Am Ende des Tages war ich super stolz auf mich und habe mal wieder gesehen, dass ich alles kann, wenn ich nur will!
Am Dienstag musste ich dann nach ein paar wirklich wundervollen Tagen leider die Heimreise antreten. Um ehrlich zu sein wollte ich nicht gehen, ich würde alles geben, um da bleiben zu können. Aber ich musste nunmal. Ich kann nur dankbar für die Zeit sein und werde im Sommer wenn alles klappt nochmal zu Besuch kommen.
Fingers crossed! :)



Dienstag, 21. März 2017

6 Months.

H A L F - T I M E

6 Monate. 26 Wochen ohne meine geliebte Familie. Vor 184 Tagen ließ ich alles zurück, um ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen und endlich meinen Traum zu verwirklichen.
Alles was ich bisher sagen kann ist, dass die letzten Monate eine krasse Achterbahnfahrt waren. Ich hatte sowohl gute, als auch schlechte Momente. Ich habe gekämpft und jetzt stehe ich hier. Habe 6 Monate, mehr als die Hälfte geschafft und gebe immernoch mein Bestes. Dennoch haben sich einige Dinge geändert und ich sehe viele Sachen mittlerweile anders...
So bin ich jetzt weniger streng als am Anfang und bin nicht mehr so fokussiert darauf, "meine Erziehungsmethoden" hier durchzusetzen. Ich denke ich habe mich einfach mit ihrer sehr lockeren Erziehung abgefunden und erlaube George deutlich mehr als am Anfang. So bleiben mir viele Nerven und Kräfte erhalten. Den ganzen Tag fernsehen und nur ungesundes Zeug essen gibt es allerdings bei mir immer noch nicht;)...
Außerdem habe ich im 6. Monat oft sehr zu kämpfen gehabt. Ich merke einfach, dass ich immer erschöpfter werde und immer kraftloser. Ich bin oft um 8 Uhr abends so erledigt, dass ich bis morgens durchschlafen könnte. Jedes Elternteil hat meinen vollsten Respekt. Ich bin oft am verzweifeln und durchdrehen, aber da muss man dann eben durch. Ich wusste ja vorher, dass das hier nicht immer Zuckerschlecken ist und das kriege ich gerade jetzt sehr zu spüren.
Ich verbringe sehr viel Zeit außerhalb des Hauses, sei es bei Nathalie, im Gym oder sonst irgendwo draußen oder eben in meinem Zimmer. Dort fühle ich mich am wohlsten und wohl auch am "sichersten". Dort kann ich mein Ding machen und bin (meistens) ungestört.. ;)

Trotz all den Rückschlägen, die ich zurückstecken musste und den Hürden, die ich nehmen musste und die ständig auf mich warten, bin ich einfach nur unbeschreiblich stolz auf mich! Ich gebe hier tagtäglich mein Bestes, kümmer mich so gut es geht um das Kind, das Haus und wenn es sein muss auch um die Tiere und das ist eben nicht einfach. Ich denke ich kann hier für alle Au-Pairs sprechen, das ist ein unbeschreiblich anstrengender und nervenaufreibender Job und wir machen das alle so gut. Wir haben sechs Monate in einer fremden Familie geschafft, sind durch Höhen und Tiefen gegangen und waren uns dabei immer gegenseitig eine Stütze. Das ist unbezahlbar!! Auf 5-6 weitere Monate. Wir packen das!!!

Samstag, 25. Februar 2017

O X F O R D


Letzte Woche sind Nathalie und ich mit drei weiteren Au-Pairs nach Oxford gefahren und konnten dann einen weiteren Punkt unserer England Bucket-Liste streichen! Die Liste ist für uns eine Art Richtlinie und hilft, den Fokus besonders in schlechten Phasen nicht zu verlieren. Dort haben wir ganz viele verschiedene Orte und Aktivitäten festgehalten, die wir hier noch unbedingt machen wollen. Oxford ist eine der Städte, die wir definitiv gesehen haben wollten, bevor es wieder zurück nach Deutschland geht.
Die Zugfahrt war trotz Railcard nicht ganz billig und hat von Tonbridge mit 2 mal Umsteigen gut 2,5 Stunden gebraucht.
Die ca. 90km nordwestlich von London und an der Themse gelegene Stadt ist Sitz der weltberühmten und renommierten University of Oxford. Die Stadt an sich ist nicht wirklich groß und überall findet man verschiedene Colleges, die alle wunderschön aussehen. Insgesamt ist der Baustil der meisten Gebäude sehr beeindruckend.


Überall findet man Souvenir-Läden und ich musste mir einfach einen der typischen Oxford-jumper mitnehmen ... !
Also alles in allem eine sehr schöne und sehenswerte Stadt, die man sich sehr gut an einem Tag anschauen kann. Ich denke im Sommer oder bei besserem Wetter hat man da auch noch mehr von, als wir jetzt. Es war nämlich schon etwas kälter. Im Sommer kann man sich schön in einen der Parks setzen oder am Wasser entlang laufen.




Freitag, 24. Februar 2017

Typisch Sarah. - Ein bisschen was zu lachen.


Heute war hier wunderschönstes Wetter, das Hoffnung auf den Frühling, sowie gute Laune gemacht hat. Eigentlich wollten Nathalie und ich uns heute Vormittag im Gym trefffen, aber den Plan haben wir, wie fast alle Pläne in letzter Zeit, in letzter Minute über den Haufen geworfen und uns stattdessen für joggen im etwas entfernter gelegenen Sheffield Park entschieden. Das gute Wetter müssen wir ja schließlich ausnutzen und genießen ... Hier in England weiß man bekanntlich ja nie ;) Dort angekommen haben wir dann allerdings ganz schnell festgestellt, dass es doch gar nicht so warm wie angenommen ist und auch die Strecke war etwas ernüchternd - eine riesige Wiese mit erkennbaren Wegen, die jedoch voller Möttke waren. Naja, wir sind extra hingefahren und wollten dann auch laufen, also haben wir es versucht. Das ging dann ein paar Minuten lang gut. Bis es bergab ging und es mich in die Matsche gerissen hat ...








Ja, wir sind danach tatsächlich noch Mittag essen gegangen! Ich hatte aber glücklicherweise eine Wechselhose mit..

Fest steht auf jeden Fall, dass wir beide lange nicht mehr so herzlich gelacht haben! Auch wenn unser Aufenthalt durch die Aktion kürzer als angenommen war, hat es sich doch auf eine andere Weise sehr gelohnt! Jetzt wissen wir wenigstens, wo wir so schnell nicht mehr laufen gehen. Wir haben zwar dann noch eine Alternativstrecke entdeckt, aber so gut ist die jetzt auch nicht, dass man dafür den Weg auf sich nehmen müsste..

Liebe Grüße von der Ungeschickten! ;)

Montag, 20. Februar 2017

Ferienspaß

Diese Woche war hier bei uns Half-Term und die Schulen waren deswegen geschlossen - für uns Au-Pairs ist das die anstrengendste Zeit, weil die Kinder ja den ganzen Tag beschäftigt werden wollen/müssen .. Ich war also so semi-motiviert, aber was muss das muss eben! Montag und Freitag wollten die Großeltern den Jungen tagsüber nehmen, ich muss dann also nur die Morgenroutine machen - easy peasy lemon squeezy - meistens zumindest;)
Blieben also noch drei volle Arbeitstage für mich, die es zu planen galt. Für den Dienstag hatte ich mich mit Nathalie und ihren beiden Kindern auf der Hop-Farm in Paddock Wood verabredet. Das ist ein "Family-Park" der von Softplay über Lasertag, Abenteuerspielplatz und Karussels alles bietet und quasi jedes Kinderherz glücklich macht. Zu unserem Glück war am Dienstag dann auch kein Regen, sodass man dort mit den Kindern auch was draußen machen konnte. Zu meinem Pech habe ich aber ein Kind, das nicht gerne Dinge macht, die es nicht kennt und das man ständig zu seinem Glück zwingen muss. Das raubt mir manchmal echt den letzten Nerv, aber wir sind schließlich doch pünktlich zur vereinbarten Zeit dort angekommen. Der Eintritt beträgt pro Nase £1 und man muss Tokens kaufen, die man für die verschiedenen Attraktionen einlöst. Zunächst haben die drei eine zeitlang auf dem Spielplatz gespielt und Nathalie und ich hatten unsere Ruhe. Dann wollten die Jungs Auto fahren - haben sie recht gut gemacht für 5 und 6 Jahre :D..
Um uns wieder aufzuwärmen sind wie dann zum Softplay gegangen und haben Lunch gegessen, bevor die Jungs wie versprochen Lasertag spielen durfte. Zum Schluss sind wir noch ins 4D-cinema gegangen und ich war mit den beiden großen im Schloss. Dort konnten die beiden verschiedene Zaubertricks machen und durchs Mirror Maze laufen. Insgesamt war ich an dem Tag 6 Stunden mit George unterwegs und er hat es wirklich sehr genossen. Ihn glücklich zu sehen freut mich wirklich jedes Mal. Ich musste ihm sogar versprechen, dass wir da in den Osterferien wieder hingehen und zwar nochmal mit Nathalie und den Kindern;) ...
Am Mittwoch hatte ich dann glücklicherweise nochmal einen entspannten Tag, da George fast den ganzen Tag bei einem Freund auf einem Playdate war. Am Donnerstag hat mich Nathalie morgens hier zuhause unterstützt und nachmittags sind wir ihre Kinder holen gefahren und haben den Nachmittag im Park verbracht. Dort konnte die Kids super Fahhrad/Scooter fahren.
Letztendlich war die Ferienwoche dann doch gar nicht so schlimm, wie erst gedacht und ich habe das ganz gut gemeistert. Jetzt ist er erstmal wieder in der Schule bis Mitte April und ich arbeite wieder ganz normal.

Liebe Grüße,
Sarah

Montag, 23. Januar 2017

Weihnachtsüberraschung

° ein längst überfälliges Update °

Wie ich in meinem letzten Monatsreview schrieb, war der November sehr schwer für mich und von vielen auch teilweise langen Tiefphasen geprägt. Bevor ich nach England ging, entschied ich mich dafür über Weihnachten nicht nach Hause zu gehen und wirklich das komplette Jahr hier durchzuziehen. Ich merkte aber schnell, dass alle meine Freunde hier in England Weihnachten in Deutschland verbringen würden oder zumindest vorher schon einmal nach Hause geflogen sein werden. Trotzdem wollte ich zu meiner Entscheidung stehen und das Auslandsjahr trotz aufkommender Bedenken unbedingt durchziehen. Mit der Zeit wurden meine Zweifel aber immer größer und größer und ich habe gemerkt, dass mich Gedanken an Weihnachten eher traurig und nachdenklich als glücklich stimmten. Für mich ist die Weihnachtszeit einfach Familienzeit pur und ich bereute meine Entscheidung regelrecht. Dank Isabel fasste ich dann Anfang November aber den Entschluss als Überraschung nach Hause zu kommen. Ich weihte nur Papa, Sarah und meine Freunde hier in meinen Plan ein. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, welches ich hatte, als ich die Flugtickets endlich gebucht hatte. Es war ein kleiner Kampf, aber letztendlich war es die einzig richtige Entscheidung. Am 26.12 sollte es nach Hause gehen. So konnte ich Weihnachten trotzdem noch mit meiner englischen Familie feiern.
Meinen 4. Monat konnte ich dann deutlich positiver angehen. Im Dezember hieß es dann Weihnachtsgeschenke kaufen und machen und Tage rückwärts zählen. Meine Vorfreude wurde zwar immer größer, aber gleichzeitig war es auch immer schwieriger, nichts zu verraten. Ständig war ich gezwungen mir neue Geschichten auszudenken. Meine Familie glaubte bis zur letzten Sekunde, dass ich nach Irland fliege. Eine gute Woche bevor es losgehen sollte erfuhr ich dann, dass British Airways über Weihnachten Streiks geplant hat. Mein ganzer Plan drohte zu kippen und ich bekam Panik. Am 19.12 habe ich meinen Flug dann ganz spontan auf den 23.12 umgebucht und das nichtmal Papa erzählt, um ihn auch noch zu überraschen. Ich war so unglaublich erleichtert und endlich konnte ich wieder durchatmen und mich wirklich von ganzem Herzen freuen! Am Freitag ging der Flieger schon vor 8 Uhr morgens los und ich trat meine Heimreise an. 10:15Uhr deutsche Zeit hatte ich dann nach 4 Monaten wieder deutschen Boden unter den Füßen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Auf einmal war alles deutsch und ich musste so viele Eindrücke und Gefühle verarbeiten..
Da aber keiner wusste, dass ich wieder in Deutschland bin, hat mich auch keiner vom Flughafen abgeholt und ich trat meine 4-stündige Heimreise mit Bahn und Bus in meine Heimatstadt an! Um kurz vor 14Uhr fuhr der Bus dann in die Stadt, in der ich 18 Jahre meines Lebens verbrachte und die ich für ganze 4 Monate nicht mehr gesehen hatte. Ich sog alles in mich auf und betrat um ca. 14:10Uhr unsere Straße. Ich war so unfassbar aufgeregt. Mit jedem Schritt klopfte mein Herz ein bisschen mehr. Ich hatte ja genug Zeit mich auf das Wiedersehen einzustellen aber von meiner Familie hatte niemand eine Ahnung, dass sie mich gleich wieder in die Arme schließen würden. Wie würden sie reagieren? Was würden sie sagen? Wie fühlt es sich an wieder zuhause zu sein? Das sind nur ein paar Fragen, die mir durch den Kopf schwirrten. Mit pochendem Herzen und zitternden Fingern klingelte ich also und es dauerte nicht lange bis Papa mit seinem quietschorangenem Pulli mir die Tür öffnete und mich mit den Worten "Du bist doch völlig verrückt" begrüßte. Ja Papa das bin ich und ich bin stolz drauf, schließlich bin ich ja auch deine Tochter;)! Es dauerte nicht lange bis mein Bruder die Treppe runtergelatscht kam und den Schockmoment seines Lebens erlebte. Er hat den Mund nicht mehr zubekommen und sich 5 Minuten gar nicht mehr bewegt. Ich sah ihm seine Verblüfftheit an und konnte seine Gedanken quasi vor mir sehen. Mama war die merkwürdige Stille natürlich nicht entgangen und ging erstmal vom Schlimmsten aus. Mit den Worten "Was ist passiert?" kam sie von oben die Treppen herunter. Der Schock war ihr anzusehen. Fynn hatte berechtigt Angst, dass sie die Treppe herunterfallen würde. Von Papa wusste ich, dass es Mama nicht so gut ging und sie sich sehr viele Sorgen um mich machte. Ich glaube so schnell is Mama noch nie die Treppe herunter gerannt wie in dem Moment. Dann lagen wir uns erstmal weinend in den Armen und all die Anspannung und all meine Sorgen sind von mir abgefallen. Ich war zuhause. Ich war bei meiner Familie. Ich war dort, wo ich hingehöre! Nachdem wir uns alle etwas beruhigt hatten und sich der erste Schock gelegt hatte, ging ich dann nach nebenan, um auch Oma und Opa zu überraschen. Opa öffnete mir die Tür und war sichtlich erfreut mich zu sehen. Kurze Zeit später kam auch Oma auf dem Fahrrad nach Hause und ich klingelte nochmals an der Haustür. Oma kam. sah mich, wartete, versuchte zu realisieren was gerade passiert und musste sich erstmal auf die Treppe setzen. Ja, Oma hat mir nicht die Tür aufgemacht - zu groß war der Schock! Keiner konnte wirklich glauben, was passiert war. Ich wurde ständig umarmt und angeguckt als wäre ich ein Geist. Das war ein sehr komisches Gefühl, aber ich konnte es auch niemandem übel nehmen. Es war unfassbar toll wieder zuhause zu sein! Mit der ganzen Familie am Tisch zu sitzen, Kaffee zu trinken und zu reden. Ich hatte mein Zimmer, mein Bad, mein Bett und meinen Platz wieder. Ich habe schnell gemerkt, dass sich zuhause absolut nichts geändert hat. Endlich konnte ich wieder so sein, wie ich bin, musste mich nicht zurücknehmen, hatte keine nervigen Tiere, und und und. Ich habe einfach alles vergessen und hinter mir lassen können. Freitag und Samstag überraschte ich dann die meisten meiner Freunde, die auch alle sichtlich geschockt, aber sehr erfreut waren! Weihnachten war einfach überwältigend. Am 25. versteckte ich mich bei den anderen Großeltern hinterm Sofa, um meine Tante und meine Cousins zu überraschen, was dank Timm fast in die Hose ging - aber glücklicherweise nur fast;)! Die Familienfeier in Hitzacker war auch total schön. Ich war überglücklich bei meiner Familie zu sein. Ich habe tatsächlich gedacht, dass ich Weihnachten ohne meine Familie schaffen würde, aber ich schätze da bin ich zu sehr ein Familienmensch für.. 
Ich verbrachte dann noch einige sehr schöne Tage zuhause, war mit meinen Freunden Schlittschuh laufen und einen Singstar Abend haben wir auch noch spontan zustande bekommen! Danke dafür, ich habe jede einzelne Sekunde genossen und euch alle so sehr vermisst!
An Silvester hat mich dann allerdings eine blöde Magen-Darm Erkrankung ausgeschaltet und ich habe den Jahreswechsel alleine kotzend in meinem Bett verbracht.. Ja, das hatte ich mir alles anders vorgestellt! Ich konnte dann auch nicht wie geplant am Sonntagabend nach Hause fliegen. Meine Eltern haben netterweise für mich umgebucht und so ging es dann am Mittwoch wieder zurück nach London. Ja, da war die Erholung dann auch schon wieder vorbei und die Arbeit rief. Aber das war okay, denn wenn ich eins zuhause begriffen habe, dann, dass sich mein Leben jetzt in England abspielt. Nach Weihnachten habe ich den Kleinen hier sogar etwas vermisst. Dieses Jahr ist mein Jahr im Ausland, diese Erfahrung und Möglichkeit kriege ich vielleicht nie wieder und egal wie schwer und anstrengend es manchmal hier auch ist, das ist es alles wert!
Trotzdem bereue ich es auf keinen Fall kurz zurück nach Deutschland geflogen zu sein. Ich habe die Zeit einfach gebraucht, um Kraft zu tanken und mir nochmal über die Gründe bewusst zu werden, warum ich das hier tue. Gleichzeitig habe ich allerdings auch gemerkt, dass sich zuhause rein gar nichts verändert hat. Egal wie lange ich weg bin, dort werde ich IMMER meinen Platz haben. Dort werden immer Menschen sein, die mich lieben, schätzen und vor allem besser als jeder andere kennen. Fühlt euch alle ganz ganz fest gedrückt von mir! Es war eine wunderbare Zeit und ich kann es kaum erwarten euch wieder in die Arme zu schließen!! Love and miss you all!

Cheers,
Sarah!

Mittwoch, 11. Januar 2017

Hundegekläffe und fehlende Türklinke

Ja, wie passt das wohl zusammen und was hat das beides nur zu bedeuten? Definitiv sehr berechtigte Fragen.. Ich könnte Nervenzusammenbruch und gefährliche Aktion noch hinzufügen, aber das würde vermutlich für nur noch mehr Verwirrung sorgen, also lasse ich es :D.
Ich erzähle die Geschichte lieber von vorne, denn eins steht fest - der gestrige Abend wird mir wohl oder übel auf Ewig in Erinnerung bleiben..!
So, jetzt gibt es die komplette Story aber von Anfang an..
Gegen viertel nach fünf kamen George, die Großeltern und ich vom schwimmen wieder und ich wurde zuhause abgesetzt, weil ich dann Feierabend hatte. Ich hatte Hunger und habe mir wie jeden Abend etwas zu essen gekocht, was ich dann wie gewohnt auf meinem Bett in meinem Zimmer gegessen habe und dabei eine meiner Lieblingsserien schaute. Die genaue Uhrzeit weiß ich nicht mehr, aber irgendwann hat der Hund wie verrückt angefangen zu kläffen.. Das passiert öfter mal, der beruhigt sich dann immer wieder.. Aber nicht an dem Tag.. Ich habe versucht, es zu ignorieren, aber das elendige Gebelle kann einfach keiner auf Dauer ignorieren, das ist wirklich nervtötend. So bin ich dann nach einiger Zeit runtergegangen und schlagartig war Ruhe. Ich ging wieder hoch und plötzlich fing er wieder an. Ich war so wütend und genervt, dass ich die Tür hinter mir zuknallte. Ein fataler Fehler, wie ich in der darauffolgenden Sekunde selber feststellte.. Seit einiger Zeit habe ich nämlich von innen keine Türklinke mehr und kann deswegen meine Tür nur noch anlehnen. Ein Hoch an meine Gastmum, die Reperaturen gerne wochen- oder monatelang vor sich herschiebt..
Weil Sarah zur Zeit beruflich in Indien ist, saß ich dann in der Klemme. Ich war tatsächlich in meinem Zimmer eingesperrt und hatte den nervtötenden Köter unten rumbellen. Zu Anfang dachte ich noch, dass ich mich irgendwie schon selbst befreien könnte, nach unzähligen gescheiterten Versuchen traf mich die Erkenntnis, dass ich wirklich festsitze allerdings wie ein Schlag! Ich bekam Panik und wurde immermehr zu einem nervlichen Wrack. Ich heulte, schrie, trat gegen die Tür und hämmerte gegen meine Wand. So verzweifelt und am Ende war ich noch nie zuvor. Die Großeltern waren meine einzige Hoffnung, aber dort hat keiner abgenommen und als auch die Möglichkeit ausgeschlossen war, gab es für mich kein Halten mehr.. In dem Moment ist einfach alles über mir zusammengebrochen. In dem Moment wollte ich nicht mehr. Ich wusste nicht weiter. Ich konnte mit dem Schmerz und der Last nicht umgehen. Ich habe so einen Hass auf diesen Hund und einfach alles verspürt. Das hat mich verrückt gemacht. Ich drehte völlig am Rad - habe mich nach Schmerz gesehnt, der mich von dem anderen Elend ablenkt. Ich wollte einfach was anderes fühlen.
Ich starrte auf  mein Fenster und mir wurde klar, dass das meine einzige Chance ist. In meiner Verzweiflung habe ich meine Eltern und meinen Bruder angeschrieben und Mama bat mich nicht aus dem Fenster zu steigen. Ich entschuldige mich hiermit nochmal Mama, aber das war die einzige Möglichkeit.. Mit Nathalie habe ich auch telefoniert, aber auch sie konnte mir nicht helfen.. Also zog ich meine Jacke an, packte den Haustürschlüssel ein und quetschte mich aus meinem wirklich schmalen Fenster im ersten Stock. Irgendwie landete ich dann auf dem Dach vom Spielzimmer und musste von da dann irgendwie auf den Boden kommen. Ich versuchte es rückwärts und rutschte aber leider ab, so fiel ich dann vom Dach.. Beim Fallen dachte ich, es wäre vorbei, aber ich landete glücklicherweise auf meinen Füßen und habe "nur" Schürfwunden an der Hand. So war ich aber befreit und konnte durch die Haustür ins Haus und dann in mein Zimmer gehen. Neben einem Nervenzusammenbruch, den Wunden und dem riesigen Schock (ich habe Stunden später noch am ganzen Körper gezittert) habe ich aber keine Schäden erlitten.. Der Hund hat spät abends dann auch irgendwann mal Ruhe gegeben. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was, aber irgendwas muss sich da ändern. Ich halte das nicht mehr lange aus so wie es jetzt ist.. Das mag vielleicht für einige unverständlich sein, aber die Situation mit den Tieren ist nicht zumutbar (bisher bestätigt das auch tatsächlich jeder, der hier gewesen ist). Ich habe nur wirklich Angst davor, das Sarah zu sagen und ehrlich gesagt auch gar keine Idee, wie ich das anstellen soll.. Aber das ist mir gestern nochmal auf die harte Tour klar geworden.. Ich kann und will das mit den Tieren nicht! Bis Sonntag muss ich noch durchhalten.. Wünscht mir Glück!

Liebe Grüße,
Sarah