Mittwoch, 11. Januar 2017

Hundegekläffe und fehlende Türklinke

Ja, wie passt das wohl zusammen und was hat das beides nur zu bedeuten? Definitiv sehr berechtigte Fragen.. Ich könnte Nervenzusammenbruch und gefährliche Aktion noch hinzufügen, aber das würde vermutlich für nur noch mehr Verwirrung sorgen, also lasse ich es :D.
Ich erzähle die Geschichte lieber von vorne, denn eins steht fest - der gestrige Abend wird mir wohl oder übel auf Ewig in Erinnerung bleiben..!
So, jetzt gibt es die komplette Story aber von Anfang an..
Gegen viertel nach fünf kamen George, die Großeltern und ich vom schwimmen wieder und ich wurde zuhause abgesetzt, weil ich dann Feierabend hatte. Ich hatte Hunger und habe mir wie jeden Abend etwas zu essen gekocht, was ich dann wie gewohnt auf meinem Bett in meinem Zimmer gegessen habe und dabei eine meiner Lieblingsserien schaute. Die genaue Uhrzeit weiß ich nicht mehr, aber irgendwann hat der Hund wie verrückt angefangen zu kläffen.. Das passiert öfter mal, der beruhigt sich dann immer wieder.. Aber nicht an dem Tag.. Ich habe versucht, es zu ignorieren, aber das elendige Gebelle kann einfach keiner auf Dauer ignorieren, das ist wirklich nervtötend. So bin ich dann nach einiger Zeit runtergegangen und schlagartig war Ruhe. Ich ging wieder hoch und plötzlich fing er wieder an. Ich war so wütend und genervt, dass ich die Tür hinter mir zuknallte. Ein fataler Fehler, wie ich in der darauffolgenden Sekunde selber feststellte.. Seit einiger Zeit habe ich nämlich von innen keine Türklinke mehr und kann deswegen meine Tür nur noch anlehnen. Ein Hoch an meine Gastmum, die Reperaturen gerne wochen- oder monatelang vor sich herschiebt..
Weil Sarah zur Zeit beruflich in Indien ist, saß ich dann in der Klemme. Ich war tatsächlich in meinem Zimmer eingesperrt und hatte den nervtötenden Köter unten rumbellen. Zu Anfang dachte ich noch, dass ich mich irgendwie schon selbst befreien könnte, nach unzähligen gescheiterten Versuchen traf mich die Erkenntnis, dass ich wirklich festsitze allerdings wie ein Schlag! Ich bekam Panik und wurde immermehr zu einem nervlichen Wrack. Ich heulte, schrie, trat gegen die Tür und hämmerte gegen meine Wand. So verzweifelt und am Ende war ich noch nie zuvor. Die Großeltern waren meine einzige Hoffnung, aber dort hat keiner abgenommen und als auch die Möglichkeit ausgeschlossen war, gab es für mich kein Halten mehr.. In dem Moment ist einfach alles über mir zusammengebrochen. In dem Moment wollte ich nicht mehr. Ich wusste nicht weiter. Ich konnte mit dem Schmerz und der Last nicht umgehen. Ich habe so einen Hass auf diesen Hund und einfach alles verspürt. Das hat mich verrückt gemacht. Ich drehte völlig am Rad - habe mich nach Schmerz gesehnt, der mich von dem anderen Elend ablenkt. Ich wollte einfach was anderes fühlen.
Ich starrte auf  mein Fenster und mir wurde klar, dass das meine einzige Chance ist. In meiner Verzweiflung habe ich meine Eltern und meinen Bruder angeschrieben und Mama bat mich nicht aus dem Fenster zu steigen. Ich entschuldige mich hiermit nochmal Mama, aber das war die einzige Möglichkeit.. Mit Nathalie habe ich auch telefoniert, aber auch sie konnte mir nicht helfen.. Also zog ich meine Jacke an, packte den Haustürschlüssel ein und quetschte mich aus meinem wirklich schmalen Fenster im ersten Stock. Irgendwie landete ich dann auf dem Dach vom Spielzimmer und musste von da dann irgendwie auf den Boden kommen. Ich versuchte es rückwärts und rutschte aber leider ab, so fiel ich dann vom Dach.. Beim Fallen dachte ich, es wäre vorbei, aber ich landete glücklicherweise auf meinen Füßen und habe "nur" Schürfwunden an der Hand. So war ich aber befreit und konnte durch die Haustür ins Haus und dann in mein Zimmer gehen. Neben einem Nervenzusammenbruch, den Wunden und dem riesigen Schock (ich habe Stunden später noch am ganzen Körper gezittert) habe ich aber keine Schäden erlitten.. Der Hund hat spät abends dann auch irgendwann mal Ruhe gegeben. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was, aber irgendwas muss sich da ändern. Ich halte das nicht mehr lange aus so wie es jetzt ist.. Das mag vielleicht für einige unverständlich sein, aber die Situation mit den Tieren ist nicht zumutbar (bisher bestätigt das auch tatsächlich jeder, der hier gewesen ist). Ich habe nur wirklich Angst davor, das Sarah zu sagen und ehrlich gesagt auch gar keine Idee, wie ich das anstellen soll.. Aber das ist mir gestern nochmal auf die harte Tour klar geworden.. Ich kann und will das mit den Tieren nicht! Bis Sonntag muss ich noch durchhalten.. Wünscht mir Glück!

Liebe Grüße,
Sarah

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