Heimweh. Einsamkeit. Motivationslosigkeit. Müdigkeit. Erschöpfung: Die Spirale des Tiefs.
Ich fühle mich als würde ich an den Dingen ersticken, sie schnüren mich zu. Das Leben hier ist hart und immer wieder gibt es Rückschläge. Immer wieder fällt man in dieses Loch und der ewige Kampf daraus beginnt wieder. Ich fange an, alles zu hinterfragen. Warum mache ich das hier eigentlich alles? Wieso habe ich mich dazu entschieden durchzuziehen? Wie konnte ich mir selbst das antun? Ich will einfach nur nach Hause. Alles ist ermüdend hier. Jeder Tag ist ein Kampf. Mir fehlt hier so viel. Meine Mama, die mich in den Arm nimmt, mein Bruder, der mich aufzieht und mit dem ich über alles reden kann und mein Papa, der mich immer wieder ermutigt, nicht aufzugeben und der mir immer ein Vorbild sein wird. Meine Oma und Opa, mit denen ich so gerne Zeit verbringe und Schlaufuchs oder Sudoku mache. Meine Cousins, die sich über mich beömmeln. Meine Tante, für die ich immernoch ihre kleine "Muckelmaus" bin. Meine Freunde, mit denen ich schon so viel erlebt habe. Auf einmal ist das Verlangen nach Zuhause zu groß und das Leben hier lastet so schwer auf meiner Schulter. Es droht, mich runterzuziehen und ich will einfach nur aufgeben. Dem Ganzen hier ein Ende setzten und dem Leid ein Ende bereiten. Aber dann erinner ich mich dran, wie weit ich schon gekommen bin und was ich hier schon alles gemeistert habe. Ich denke an die Momente, in denen ich glücklich war und unbeschwert. Ich freue mich auf schöne Dinge und versuche die letzten Körner Kraft zu finden, um mich aus diesem Loch herauszuholen.
Ich habe glücklicherweise eine wunderbare Familie und tolle Freunden, die mir beistehen und mich unterstützen. Trotzdem macht es das die Phasen nicht einfacher. Gestern war der Geburtstag von meinem Bruder und obwohl ich abgelenkt war und eigentlich einen schönen Tag hatte, hat es sich falsch angefühlt, hier zu sein. Innen drin wusste ich, dass mein Platz eigentlich Zuhause ist und ich viel lieber bei meiner Familie gewesen wäre. Aber sind es nicht letztendlich doch eher diese Momente, an denen wir wachsen? Macht uns das nicht viel mehr aus als die Glücksmomente? Natürlich sind die leichter und angenehmer, aber es kann nunmal nicht immer alles schön und gut sein. Wir müssen alle durch die schlimmen Phasen. Wichtig ist doch, dass wir irgendwann wieder aufstehen und weitermachen! Das habe ich neun Monate lang geschafft, dann packe ich die letzten zwei Monate auch noch!
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