Alles beginnt mit der Nacht am Flughafen..
Es ist 21Uhr, der Zug fährt los und ich bewege mich ins Abenteuer, auf dem Weg nach Hause. Erster Stopp:
London Bridge. Weiter geht es mit der Tube zur Liverpool Street und von da zum, fürs erste letzten Stopp:
Stansted Airport. Nach zwei Stunden bin ich dann völlig erschöpft und müde angekommen; hatte allerdings noch neun Stunden totzuschlagen. In meinem Kopf bin ich schon Tage zuvor, genau diese Stunden durchgegangen. Ich habe richtig Respekt vor der kommenden Zeit. Der Flughafen ist zwar nicht riesig, aber ich bin ganz auf mich alleine gestellt und fühle mich super unwohl. Mein Plan, mir einen Platz zum Schlafen auf den Bänken zu suchen geht dann auch noch zu allem Überfluss nicht auf. Es ist so voll, dass die Leute schon teilweise auf dem Boden liegen und an einen Platz auf einer gemütlichen Bank ist bei bestem Willen nicht zu denken. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als mich auch auf den Boden zu legen. Nun will ich mich aber auch noch direkt in den Hauptgang legen und finde aber glücklicherweise die Nische beim Notausgang. Meine Winterjacke als Unterlage und minimalem Schutz vor dem harten, kalten Boden ausgebreitet, kauere ich mich also an die Wand. Mir kommen die Tränen. Die Aussicht, die komplette Nacht so erbärmlich zu verbringen, verdrängen meine komplette Vorfreude auf Zuhause. Plötzlich tauchen ein Junge und ein Mädchen in meinem Alter auf und breiten ihre Sachen gegenüber von mir aus. Ich höre, dass sie deutsch reden und spreche sie an. Es stellt sich heraus, dass die beiden mit mir gemeinsam morgens nach Bremen fliegen. Auf einmal fällt ein Großteil meiner Anspannung von mir ab und ich fühle mich schon etwas sicherer. Sicher genug auf jeden Fall, um die Augen zu schließen, denn ich werde zumindest ein bisschen Schlaf brauchen.. Lange hält das allerdings nicht - war wohl keine gute Idee, sich direkt beim Notausgang niederzulassen - wir werden alle verscheucht und unsere Wege trennen sich.. Schlussendlich bleibt mir nichts anderes übrig, als mich doch in den Hauptgang zu legen. Ich fühle mich wie im Zoo, jeder guckt dich an und Ruhe hat man nicht.

An vernünftigen Schlaf traue ich mich nicht mehr zu denken. Um zwei Uhr morgens fängt jemand an zu bohren und neben mir hat der Typ keine Kopfhörer. Um vier Uhr morgens dann muss ich den Platz räumen und die "Nacht" hat ein Ende. Ich geister ein bisschen rum, versuche mir die Beine zu vertreten und mich abzulenken, bis ich mich schließlich wieder an eine Wand kauere. Ich fühle mich grauenhaft und will, dass die Qual endlich ein Ende hat.
Erleichterung. Um fünf Uhr morgens ist mir dann auch mal ein Platz auf einer "Bank" gegönnt. Allerdings wird die auch schnell unbequem und nach einem Kontrollanruf von Mama begebe ich mich zur Sicherheitskontrolle. In der Duty free Zone kaufe ich mir ein "Frühstück" und treffe auf die beiden Deutschen, mit denen ich die restliche Zeit verbringe.
Ich sitze endlich im Flugzeug. Zum ersten Mal kann ich mich richtig freuen. Die Vorfreude wächst. Bald werde ich meine Eltern in die Arme schließen können und alles wird gut werden. Ich habe die Nacht tatsächlich überstanden!!!
Das Wiedersehen
Halb elf morgens, deutsche Zeit. Ich bin in Deutschland. Ich bin tatsächlich wieder zurück. Jetzt heißt es schnell durch die Kontrollen und Mama in die Arme fallen. Klingt im Kopf super, war in der Umsetzung allerdings unmöglich, denn Mama war nicht da. Panik und Enttäuschung steigen in mir auf. Wo ist Mama? Wollte sie mich nicht holen? Ich gehe nach draußen und schaue, ob ich sie irgendwo sehe, aber sie war nirgends aufzufinden. Plötzlich sehe ich sie kommen. Ich bin überglücklich. Sie ist da und wir fallen uns in die Arme. Auf einmal taucht auch Papa auf, mit dem ich nicht mehr gerechnet habe, da er eigentlich einen Termin gehabt hätte. So habe ich beide gleichzeitig wieder. Der ganze Stress und der fehlende Schlaf sind schnell vergessen - ich bin einfach nur glücklich. Mama hat mir Essen mitgebracht. Deutsches Brot. Himmlisch! Ich genieße jeden Bissen und jede Sekunde der Fahrt. Ziel ist erstmal nicht Zuhause, sondern Papas Arbeit. Dort begrüßen mich auch seine Kollegen ganz liebevoll und ich merke, dass ich wieder da bin, wo ich hingehöre. Das spüre ich auch daheim. Fynn stürmt auf mich zu und freut sich sichtlich mich wiederzuhaben. Ganz viel Liebe an dich, Kleiner! Und auch Oma und Opa finden es toll, dass ich gekommen bin. Es tut einfach so so gut im gewohnten Umfeld zu sein, durchs Haus zu laufen, bei Oma und Opa nebenan zu sein und vor allem mein Zimmer und mein Bad wiederzuhaben!! Ich könnte nicht besser gelaunt sein.
Die Konfirmation
Der Hauptgrund warum ich genau an dem Wochenende oder überhaupt nach Hause gekommen bin ist die Konfi von Timm gewesen. Ich kontne nicht zulassen, dass ich an dem Tag fehle und das ohne mich gefeiert wird, wäre übrigens auch halb so schön geworden ohne mich;)..
Jann und Timm wissen nicht, dass ich wieder in Deutschland bin und so habe ich die Freude, die beiden noch ein letztes Mal zu überraschen. Ich fahre an dem Sonntag also auf den Hof und parke direkt vorm Eingang. Timm muss mich direkt gesehen haben, denn er läuft mir schon entgegen, sichtlich erfreut. Überraschung geglückt und Mission accomplished:)! Jann sieht mich nicht, kommt aber um Fynn zu begrüßen und guckt auf einmal ganz erstaunt. Tja, damit hat er wohl nicht gerechnet. Nun war die Pappfigur, die die beiden mir zuliebe für die Fotos später gebaut hatten doch umsonst. Macht nichts, in live ist eh besser... Trotzdem nochmal Danke, Jungs!
Ich hatte einen fantastischen Tag mit meiner Familie und war so froh, für diesen besonderen Tag gekommen zu sein. Endlich war ich wieder da, wo ich hingehören - Zuhause mit meinen Liebsten. Ich hätte glücklicher ehrlich nicht sein können.
Tanz in den Mai, Schneiderabend und eine angenehme Überraschung
Neben Zeit mit der Familie zu verbringen tut es auch immer gut, meine Freunde zu sehen! Mit Lea treffe ich mich Ende der Woche zum Essen und Cocktails trinken im Schneider´s. Die Kleine ist auch endlich groß geworden und darf alleine Auto fahren. Ich genieße die Zeit mit ihr sehr und es tut gut, sie wiederzuhaben! Danke nochmal für den Abend, Liebes.
Auch Tanz in den Mai durfte nicht fehlen. Mit Nadine und Jessi fahre ich abends nach der Konfi noch los. Überraschend treffe ich auf Raphi und Maren. Ach, wie ich solche Überraschungen liebe. Ich hatte einen super Abend, der mich ein bisschen in die Schulzeit zurück versetzt hat. Ich kann den Kopf frei machen und endlich mal so ganz loslassen. Wie sehr ich das vermisst habe. Ganz viel tanzen und mitgrölen und Spaß haben. Es fühlt sich an, als würde die Welt für ein paar Stunden stehen bleiben. Unbezahlbar!
Kurz bevor es für mich wieder zurück nach England geht, schaffe ich es auch noch Nele zu treffen. Mit ihr und Nadine fahre ich nach Rahden zum Essen. Nele, ich liebe deinen kleinen Beatle und Roadtrips damit! Danke für die vielen Lacher und die tollen Stunden. Kann es kaum erwarten, euch alle im Sommer wiederzuhaben.. Vermisse euch!

Kurzurlaub im Kurzurlaub
Nach dem Feiern geht es für mich quasi direkt weiter an die See. Völlig übermüdet (2 Stunden Schlaf zählen nicht) und leicht verkatert sitze ich morgens um halb acht mit meiner Familie im Auto. Aus dem Plan, dass ich fahre wird leider nichts. Hat sich wohl jemand am Abend zuvor etwas sehr gehen lassen.. Ups :D
Egal, wir fahren trotzdem: Wir sechs - Oma und Opa dürfen natürlich nicht fehlen! Und wenn Oma und Opa mitkommen, dann gehört auch der obligatorische Stopp beim Bäcker dazu. Danach geht es auf die Autobahn, Gas und zack - wir sind ZUHAUSE! Glücksgefühle überschwemmen mich. Ich atme tatsächlich Cuxhavener Luft. Es hat sich nicht viel verändert. Wir gehen die übliche Tour: Fußgängerzone, Hafen, Alte Liebe und zurück. Wie schön es doch ist, wieder daheim zu sein. Und dann noch mit der ganzen Familie, ich kann mein Glück einfach nicht fassen. Nach dem Spaziergang geht es zum Wohnwagen, unser eigentliches Zuhause. Auf dem Campingplatz ist sogar ein bisschen was los. Fynn hat sich ausdrücklich gewünscht, bei dem Griechen am Strand zu essen, also gibt es Mittags griechisch, inklusive fantastischem Blick aufs Watt. Ach, ich liebe es wie unbeschwert und zufrieden mich das macht. Voll gefressen geht es zurück zum Platz und ich muss erstmal ein Nickerchen machen. Aber wir wären nicht die Bartels wenn es danach nicht weitergehen würde im Programm. Der nächste Marsch steht an - am Strand entlang zur Kugelbake. Herrlich! So geht ein perfekter Tag zuende und ich fahre sogar den ganzen Weg zurück. Ich kann nicht glücklicher und zufriedener ins Bett fallen!


Ein letztes Goodbye
Am Mittwoch geht es für mich wieder ganz früh los zum Flughafen und es heißt ein letztes Mal Abschied nehmen, für 2,5 Monate. Es fällt mir nicht leicht, aber ich weiß, dass ich das meiste geschafft habe und jetzt erstmal noch kleine und gute Etappen kommen. Zähne zusammenbeißen und durch! Ich hatte eine wirklich sehr sehr schöne Zeit und bin überglücklich da gewesen zu sein.
Ich liebe euch alle sehr und kann es nicht erwarten, euch endlich alle wieder in die Arme zu nehmen!
Sarah