Montag, 17. Juli 2017

9 Stunden

9 Stunden noch bis meine Eltern und mein Bruder mit dem Auto auf die Auffahrt fahren und an unserer Tür klingeln werden. 9 Stunden bis ich meine Familie endlich wieder in den Arm nehmen kann. 9 Stunden noch bis alles gut wird; bis die ganze Last der letzten Zeit von mir abfallen und ich nach vielen vielen Wochen mal wieder durchatmen kann. Ich finde einfach keine Worte, die das was gerade in mir vorgeht auch nur ansatzweise beschreiben können. Kein Ausdruck wird meinen Emotionen gerade gerecht. Ich fühle einfach viel zu viel auf einmal und so viele Gedanken rauschen mir durch den Kopf, die ich nicht alle ordnen kann..
Die letzten Wochen waren super stressig und ich hatte immer wieder sehr zu kämpfen. Hier ist das ein oder andere vorgefallen, über das ich nicht öffentlich reden mag, was mich aber unfassbar beschäftigt und mir viele Kräfte geraubt hat. Alles was mich in der Zeit zusammengehalten hat, war die Aussicht auf meine Familie und unseren gemeinsamen Urlaub.
Ich begreife noch nicht ganz, dass dieses Jahr bald ein Ende hat und ich in ein paar Wochen schon wieder Zuhause sein werde. Die 11 Monate haben so viel mit mir gemacht und mich vor unglaublich viele Herausgorderungen gestellt, dass ich mehr als stolz auf mich bin jetzt behaupten zu können, dass ich es geschafft habe! Ich habe alle Hürden genommen, bin gewachsen, stärker und vor allem erwachsener geworden.
Neben der ganzen Vorfreude schwingt aber auch ein bisschen Angst mit. Angst vor dem Abschied und Angst vor der Reaktion von George. Er wollte mich eben schon nicht gehen lassen und ich habe ihn kaum in die Schule bekommen. Wir beide haben einfach so viel durchgemacht und erlebt, ich war für 11 Monate seine Schwester, auf die er super stolz ist und jetzt gehe ich einfach so wieder. Ich werde ihn wirklich vermissen.. Egal wie sehr ich mich auf Zuhause freue, auf meine Familie und meine Freunde, dies war für so lange Zeit mein Leben und egal wie schwer es oft war und wie unwohl ich mich in diesem Haus auch gefühlt haben mag, das hier wird mich immer begleiten und ich werde es nicht vergessen!

Dienstag, 4. Juli 2017

Kurztrip Manchester



The Midland Hotel

Vor einer Woche habe ich meine Gastfamilie auf einen spontanen Kurztrip nach Manchester begleitet. Donnerstags hat Sarah das Hotel gebucht und am Sonntag ging es dann um 5pm mit dem Auto los. Reine Fahrzeit sind laut Google Maps circa 4 Stunden und der Plan war, dass George dann auf der Fahrt schläft. Das hat anfangs auch echt gut geklappt! Nach einer knappen Stunde sind wir allerdings in Stau geraten und haben viel Zeit verloren, sodass wir dann schon relativ früh gehalten und gegessen haben. Danach bin ich für knapp 2 Stunden weiter gefahren und George ist nicht mehr eingeschlafen. Um halb zwölf nachts sind wir dann auch endlich mal in Manchester, nach gut 6 Stunden Fahrt... Das Hotel hat einfach all meine Erwartungen und Vorstellungen völlig übertroffen. Wir waren einfach in dem besten Hotel Manchesters, und ich hatte ein riesen Zimmer für mich alleine. Ich konnte mein Glück nicht fassen und habe echt einige Zeit gebraucht, das ganze zu verarbeiten. Es war für mich nicht das erste Mal in so einem Hotel, aber es ist eben auch nicht Standard für mich und es passt so gar nicht zu meiner Gastmum und den Verhältnissen, die ich von hier kenne. Ich habe meine Privatsphäre sehr genossen. Nach gut 10 Monaten hatte ich zum ersten Mal meine Ruhe, mein eigenes Bad und ein sauberes Zimmer. Das war so unglaublich toll. Einfach ein unbeschreibliches Gefühl.












Der nächste Tag begann damit, dass die anderen beiden nicht rechtzeitig fertig waren, weil der Weckdienst eine halbe Stunde zu spät kam. So hat sich dann der ganze Zeitplan nach hinten verschoben und wir mussten uns beim Frühstück sehr beeilen. Dadurch konnte ich das leider nicht richtig genießen..
Grund für die spontane Reise nach Manchester war übrigens ein Treffen mit seinem Vater, der zu der Zeit in England gewesen ist. Ich bin mitgekommen, weil Sarah mich morgens brauchte und ich auch eigentlich mit dem Vater und George den Tag verbringen sollte, weil sie arbeiten musste. Der Tag lief allerdings ganz und gar nicht nach Plan. Nachdem sich morgens schon alles verschoben hatte und wir sowieso schon im Zeitstress waren kam noch dazu, dass George und ich nicht in dem Pool schwimmen gehen durften. Das war ein ewiges Hin und Her, meine Gastmum hat mit unzähligen Managern gesprochen und letztendlich ist ihr wichtiges Meeting dann auch ins Wasser gefallen, somit konnte sie dann den Tag mit uns verbringen, was meine Anwesenheit allerdings völlig überflüssig machte. Ich bin einfach mitgeschlürt, Graham hatte seine Partnerin auch noch mit, Interresse an mir hat aber leider keiner gezeigt. Kathy hat kurz mit mir geredet und mit Graham habe ich kein einizges Gespräch geführt. Natürlich ist mir bewusst gewesen, dass es um den Jungen geht aber auch mit dem hat er leider kaum geredet... Alles in allem war das ganze wirklich really akward! Gegen 16 Uhr waren wir wieder am Hotel und meine Gastmum hat mir erlaubt noch ein bisschen Zeit für mich alleine in der Stadt zu haben. Ich war so dankbar und habe mich also auf Erkundungstour gemacht...




Geendet hat der Tag dann doch noch mit einer Runde schwimmen im luxuriösen Spa-Bereich und einem exklusiven Essen in dem hochrenommierten Restaurant. Ich bin  wirklich sehr dankbar für das Erlebnis, obwohl ich im Endeffekt wirklich nur eine unnötige Kostenbelastung gewesen bin. Völlig erschöpft kamen wir dann am Dienstag morgen um halb eins wieder im StinkiStanki an..